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Pattini und Natha Devalaya

Bodhi-Baum und Pattini Devalaya
Die Devalaya von Pattini und Natha gehören zum Bereich des Zahntempels und man kann sie nur betreten, wenn man von den Wächtern am Eingang kontrolliert wurde. Einer der Eingänge führt auf den Bodhi-Baum beim Pattini Devalaya, der auf einem mit einer Mauer umgebenen kleinen Hügel steht. Man muss über eine Treppe zur Plattform nach oben steigen. Dort kann man Gäubige beobachten, wie sie den Bodhi-Baum verehren, indem sie eine Bodhi Puja durchführen.

Gegenüber liegt das Pattini Devalaya, in dem täglich drei Puja stattfinden.
Pattini ist eine Göttin für Fruchtbarkeit und Krankheiten. Man vermutet, dass der Pattini-Kult von Gajabah I. (reg. 113 - 135 unserer Zeitrechnung) in Sri Lanka eingeführt wurde oder dass sie eine alte vorbuddhistische Fruchtbarkeitsgöttin war, die in das buddhistische Pantheon eingegliedert wurde.

Die Ceylon-Tamilen nennen die Göttin Kannaki (Kannagi) Amman. Pattini oder Kannaki spielt eine große Rolle sowohl bei den buddhistischen Singhalesen als auch bei den Kataragama verehrenden Ceylon-Tamilen und das seit sehr langer Zeit. Es gibt inzwischen im Internet Berichte, die diesen Umstand zum Anlass nehmen, die "unterschiedlichen" Rolle beider Volksgruppen in Sri Lanka einmal zu überdenken.

Bodhi Baum

Bodhi-Baum vom Eingang aus gesehen (rechts Pattini Devalaya)

Bodhi-Baum von der gegenüber liegenden Seite aus gesehen

Treppe zur Plattform um den Bodhi-Baum

Schrein am Ende der Treppe

abgelegte defekte Buddha-Figuren

Bodhi Puja: Verehren des Bodhi-Baumes durch Umschreiten

Umschreiten des Baumes mit wohlrichendem Wasser gefüllten Krügen

oberste Plattform

Sri Pattini Devalaya
Legende um Pattini: Pattini lebte einst unter dem Namen Kannaki als Tochter eines einflußreichen Kaufmanns in Kaverippattinam in der Chola Region. Sie wurde mit Kovalan verheiratet, dem Sohn einen mächtigen Kaufmanns. Kovalan aber verfiel einem Leben in Luxus und Freuden und verließ seine Frau, um mit der jungen schönen Matavi zu leben. Beide hatten bald die gesamte Habe verpraßte. Verarmt kehrte Kovalan zu Kannaki zurück. Sie gab ihm trotz allem ihre goldenen Fußreifen zum verkaufen, damit beide mit dem Erlös ein neues Leben beginnen könnten. Er verkaufte ihn an einen Goldschmied in der Stadt Madurai.

Dieser bezichtigte Kovalan, den Reif aus dem Königspalast gestohlen zu haben. Da ein ähnliche Reif der Königin entwendet worden war, befand man Kovalan der Tat für schuldig und enthauptet ihn auf Befehl des Königs. Als Kannaki davon erfuhr eilte sie aufgelöst zum König von Madurai und kläre Kovalans Unschuld auf. Als der König und seine Gemahlin gewahr wurden, welch Unrecht sie begangen hatten, starben sie auf der Stelle aus Gram. Wegen ihrer außerordentlichen Reinheit und der Fürsorge für ihrem Ehemann wurde Kannaki als Pattini zur Göttin erhobenen. Sie wird mit einem Reif mit Rassel in einer oder beiden Händen dargestellt.


Göttin Pattini mit Ringrasseln (Doränegoda Kloster, Gampaha)

Eingang zum Pattini Devalaya

Puja-Zeiten

Puja im Devalaya

Pattini Devalaya vom Natha-Devalaya aus

Kalasha (Vase) über dem Pattini-Schrein

Natha Devalaya
Hinter dem Bezirk des Pattini Devalaya liegt das ebenfalls von einer Mauer umgebenen Natha Devalaya. Sein Name bedeutet "ohne Form/Gestalt". Er wird mit dem künftigen Buddha Maiteya verbunden. Manche nehmen auch an, dass in Sri Lanka aus dem mahayanischen Avalokitheshvara der Gott Natha entstanden ist.

Vom Pattinit Devalaya kommend betritt man es durch ein Tor. Es ist das älteste der vier Devalaya und stammt aus dem 14. Jahrhundert. Beim Natha Devalaya gibt es einen Na-Baum und einen Bodhi-Baum, letzterer ist ein Abkömmling der Sri Maha Bodhi von Anuradhapura.

In diesem Bereich stehen auch eine christliche Kirche, Buddha-Schreine, Stupa und neben dem Natha Devalaya das Gambara Devalaya.


Eingang in des Natha Devalaya

Schild: Sri Natha Devalaya

Blick durch die Pforte auf einen Stupa

ein buddhistischer Schrein links vom Eingang (Vesak-Dekoration)

Sri Natha Devalaya

Wandelhalle (Mandapaya) vor dem Schrein

Eingang zum Schrein

Blick in das Devalaya

Natha Devalaya vom Gambara Devalaya aus

Gambara und Natha Devala

Gambara Devalaya
Der Gott Gambara (Gambara, Siddha, Suniyam/Huniyam Deviyo) gehört zu den Schutzgöttern der Dörfer und seiner Bewohner. Er kann weiße Kleider tragen und hat einen Schimmel als Reittier (Vahana). Er kann Bösewichte strafen und hilft guten Menschen.

Gambara DeEvalaya

Gambara Deviyo

Becken mit Sand für Räucherstäbchen

Korb zum Zerschlagen von Kokosnüssen

Eisenständer für Öllampen

Platz zum Anbinden von Münzen (Panduru)

Öllampen und Behälter für Lampenöl (Butterschmalz, Ghee)

zerbrochener und kopfloser Gott Gambara

Buddha-Schreine im Natha Devalaya

Na-Baum mit Wunschfahnen

Fahnen am Na-Baum

brennende Öllampen an einem Schrein

kleiner Buddha-Schrein

Eingang zum Schrein

Frau sammelt abgefallene Blätter des Bodhi-Baumes

Maha Buddu Mäduru (Budda-Tempel)

Tür zum Tempel

Eingang in den Buddha-Tempel

Eingang in den Tempel

liegende Buddha-Figur im Tempel

große Öllampe beim Tempel
Pattini Devalay

For further information in English see also the links in the German part.

Bodhi Puja
For English explanation of Bodhi Puja please check the online version of the book "Buddhist Ceremonies and Rituals of Sri Lanka".

Der Bodhi-Baum zählt zu den Objekten, die stellvertretend für den Buddha verehrt werden können.

Wenn gläubige Buddhisten schwierige oder leidvolle Zeiten durchleben, befragen sie Astrologen nach dem möglichen Grund. Es kann sein, dass er oder andere ihnen empfehlen, eine Bodhi Puja durchzuführen.

Ein wichtiges Element der Puja, ist das Aufstellen und anzünden einer bestimmten Anzahl von Lampen mit Kokosnussöl um den Baum. Weitere Aspekte können das Abbieten von Blumen, Früchten, Milchreis, Betel, Kamper oder Münzen sein.

Die Münzen müssen zuvor in Safranwasser gewaschen werden und werden dann als "Panduru" bezeichnet. Mitunter wickelt man die "Panduru" in ein weißes Tuch ein und bindet sie an den Bodhi-Baum oder eine bestimmte, dafür vorgesehene Stelle.

Ein wichtiger Teil der Budhi Puja ist auch das ein oder dreimalige Umwandeln des Baumes und das religiöse Übergießen (Abhisheka) des Stammes mit dem in speziellen Krügen befindliche Duftwasser.

Die Gläubigen erhoffen so eine Verbesserung ihrer schwierigen Lage oder der Erfüllung ihrer Wünsche. Sollte sich die Lage bessern oder der Wunsch in Erfüllung, gehen kehren Sie zurück und bedanken sich am Bodhi-Baum beim Buddha.

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